Bericht über die Vermittlung des Herdenschutzhundes Nika

Und plötzlich ohne Hund. Hilfe!!! Was mach ich jetzt? 

Durch private Turbulenzen hat sich leider die Situation ergeben, dass ich den gemeinsamen Hund ab Frühjahr 2023 nicht mehr sehen darf und kann.

„Versprich nichts, wenn du glücklich bist. Antworte nicht, wenn du sauer bist und triff keine Entscheidungen, wenn du traurig bist.“

Ein Hund zu halten ist keine Entscheidung, die man von jetzt auf gleich trifft, vielmehr treffen sollte. Ein Hund ist eine Entscheidung fürs Leben. Somit beschloss ich zu irgendeinem späteren Zeitpunkt diesen Jahres mich wieder mit dem Thema zu beschäftigen. 

Ich kann an dieser Stelle auch nur allen, die sich für einen Hund interessieren, den weisen Rat geben, sich ausreichend Zeit zu lassen. Wie beschrieben: Ein Hund ist eine Entscheidung fürs Leben. Es ist ebenso wie ein Kind, eine große Einwirkung auf den Alltag. Da ich ebenso Vater bin wie Hundeliebhaber, kann ich das bewerten. Aus meiner Sicht sind beides anspruchsvolle Vorhaben und gleichzeitig das Schönste was es auf diesem Planeten gibt

Es vergingen Monate… Im Sommer 2023 schlich sich irgendeine innere Stimme zu mir und sagte: „Was hältst du davon wieder einen Hund zu holen?“  Ein emotionales Ja folgte prompt. Ein weiteres emotionales Statement „Es wäre wirklich so schön“ direkt im Anschluss. Entscheidung getroffen? Klaro! Zumindest im Bauch… 

Der Bauch hat Gründe, die der Kopf nicht kennt. Und der Kopf hat Gründe, von denen der Bauch nix weiß,…!

Und so galt es zu klären wie man Kopf und Bauch zusammenbringt. Oder sachlich ausgedrückt: Wie manage ich das alles organisatorisch und logistisch im Alltag? 

Das sind für mich die wichtigsten Fragen. Das Wohl des Hundes muss vor dieser Entscheidung immer im Vordergrund stehen. Genauso wie das Wohl eines Kindes ein ganzes Leben lang im Vordergrund stehen sollte. Ein Tier, egal welches, ist keine Sache und bedarf der Planung. 

Ich konnte all meine organisatorischen Fragezeichen in relativ kurzer Zeit klären und genau in dieser Phase telefonierte ich mit meiner Arbeitskollegin Sandra. Sie hat Ihren Hund auch über Smaragda pfötchenhilfe EV bekommen. 

Voller Begeisterung nicht nur zum Hund, sondern viel mehr auch zu dieser Tierschutz-organisation, sprachen wir über die Rahmenbedingungen und über jetziges Leben mit Hund im Vergleich zu einem Leben ohne Hund. Auch wenn ihr Hund weitaus anspruchsvoller ist als meiner, konnte man ihr diese Begeisterung in ihrer Stimme und ihren Blicken entnehmen. Und dann war er da, dieser eine entscheidende Augenblick. „Jochen, ich hab da einen Hund für Dich!“ Sie zeigte mir ein Bild eines Herdenschutzhundes namens Nika. Schwarz-weiß gefleckt, mit etwas rostbraunen Einlagen. Pigmentstörungen, kopierter Schwanz, abgeschnittene Ohren und ein Blick wie 15 Hundewelpen. 

Und schwupps befand ich mich im selben Dilemma, in derselben Situation wie Millionen andere vor mir: Zack,verliebt. Entscheidung getroffen. Ich bin kein großer Freund des Begriffes „schockverliebt“, doch in diesem Fall ging es wirklich relativ schnell, um nicht zu sagen blitzschnell. Ich erzählte meinem damals vierjährigem Sohn Valentin von Nika. Zeigte ihm Bilder und Videos und fragte ihn, was er denn davon halten würde, wenn wir in unserer kleinen Familie auch wieder einen Hund haben. „Jaaaaaaaaaaaaaaaa!“ Die Freude war riesig. Und dann fragt ich Ihn, was wäre, wenn dieser Hund keine Ohren und nur einen halben Schwanz hätte. „Papi, das ist doch egal. Hauptsache er ist bei uns“ Eine kleinen Moment Pause und man merkte, dass diese Info arbeitete.  „Papi, wer hat ihm denn so viel Aua gemacht und warum?“ Seine Augen wurden feuchter und eine Krokodilsträne kullerte seinen kleinen Bäckchen hinunter… 

In Anbetracht der Geschichte, die ist zu diesem Hund gibt, beschloss ich ihm auch die Wahrheit zu sagen. „Die Hirten, die Menschen dort, die Schafe hüten, glauben, dass die Schafe etwas mehr Respekt vor diesen Hunden haben, wenn sie keine Ohren mehr haben. Sie schauen einfach böse aus.“ „Der Nika kann doch gar nicht böse ausschauen…“ antwortete er. „Stimmt Valentin, das macht es gerade so traurig.“

Das ist die Geschichte, die er heute mit sich trägt. Jedes Mal wenn uns ein Passant, ein Kindergartenkind, eine Mutter, ein Vater oder irgendwer auf Nika und seine Ohren angesprochen wird und fragt, was denn mit den Ohren passiert ist, erzählt Valentin: „Ein ganz böser Mensch hat ihm die Ohren abgeschnitten, damit die Schafe Angst haben. Das war ein ganz böser Mensch! Ein blöder böser Mensch.“ Auch nach dem hundertsten Mal, rührt mich diese Geschichte dieses kleinen Mannes und dieses einzigartigen Hundes immer noch. 

Seine Betreuerin im Shelter in Griechenland, die liebe Aspa, hat mir einst diese WhatsApp geschickt, die mich heute noch zu Tränen rührt:

Lieber Jochen ich danke Dir ganz Herzlich. 

Glaube es  mir bin am weinen. 

Bin sooo glücklich und dankbar. 

Ach Jochen der Nika ist Goldig. 

Ich habe mit ihm sehr gelitten. 

Habe viele Tränen gegossen. 

Und ich habe den Lieber Goot gebeten das er für Nika sorgt. 

Bin sicher ihr seid die richtigen für Nika .

Ich wünsche Euch viele glückliche Jahre .

Hab Euch sehr sehr Lieb .

DANKESCHÖN

Weiter schriebt Sie:

Ich sage es dir Jochen .

Ich habe sehr viele Hunde gefleckt und kenne gelernt. 

Aber so eine ?Noch nicht .

So lieb so tapfer so geduldig. Er liebt Menschen Kinder Katzen er ist einfach ein Traum Hund .

Er hat vergessen wie er gelitten . Genießt einfach mit ihm jeden Tag..Er hat Verdient..

Nika ist so ein unglaublich großartiger Kerl. Mit einem Herz so groß wie ein Planet. Einer Seele so ruhig und souverän, wie ein stiller Ozean und so liebevoll und zuvorkommend, wie man es sich nicht vorstellen kann. 

Jeder Tag ist ein Geschenk für meinen Sohn und für mich. Er war in wenigen Tagen vollkommen akklimatisiert. Bus fahren, Straßenbahn, Zug, Auto und Fahrrad fahren. Alles in Kürze kein Problem. Einfach spazieren gehen trotz seiner Geschichte - abgeschnittene Ohren, abgeschnittener Schwanz, vom Auto angefahren, im Graben gelegen, gebrochenes Bein. Ausgesetzt, monatelang allein auf drei Beinen am Strand rumgelaufen, auf sich selbst gestellt. 

Und jetzt? Leinenlos und zuverlässig. Manchmal in Gedankenverloren und doch immer gebunden.

Und als wäre das alles nie passiert, nimmt Nika jeden Tag die ganze Welt in seine Arme. Wenn sich die Menschheit nur wenige Scheiben dieses Charakters abschneiden würden, hätten wir keine Kriege und weniger Konflikte auf diesem Planeten.

Und all das hat mir die pfötchenhilfe Smaragda EV schon vorhergesagt! Der Steckbrief 1 zu 1 passend zu dem, was dieser Charakter dieses Hundes hergibt. Die Wesenszüge dieses Hundes, die Geschichte, seine Vorlieben, sein Vorleben. Sein Umgang mit Kindern und anderen Tieren. 

Seine irrsinnige Familienliebe. Seine Zurückhaltung und gleichzeitig seine Lebensfreude. Seine Hingabe und seine wertschätzende und dankbare Art Teil unserer Familie zu sein.

Von Tag 1 bist zur Überlieferung mit dem Transport aus dem Süden Griechenlands lief alles absolut seriös, hochprofessionell, verbindlich, gewissenhaft und nachhaltig. Sei es die Vorabprüfung, sei es das Vertragliche. Die Kommunikation zusammen mit Beatrix oder auch denjenigen die mit und für Beatrix die Wohnung und die Umstände hier bei mir zu Hause kontrolliert haben. Alles absolut perfekt. Keine Lügengeschichten, keine Erzählungen damit der Hund ja vermittelt wird. Sogar die Möglichkeit nach einigen Wochen bei Unverträglichkeit von Herrchen und Hund auf eine andere Vermittlungsstelle zu verweisen beziehungsweise unterstützend tätig zu sein, zeigt schon für diese hohe Qualität, die dieser Tierschutz hat.

Selbst am Tag der Anlieferung habe mich Katharina und Asper aus Griechenland per whatsapp angerufen, in der Früh morgens um 05:00 Uhr, und wollten wissen, ob alles geklappt hat. Bis zum Schluss und auch zu Zeiten als Valentin Nika schon bei uns war, herrschte ständiger Kontakt und Austausch, ob alles gut sei. Auch bei der Nachbehandlung der vorhandenen Erkrankung (Herzwürmer) konnte man sich immer auf die Tierschutzorganisation und die zuständigen Betreuer in Griechenland verlassen und Rücksprache halten. 

Mein Rückblick und mein Fazit:

Smaragda Pfötchenhilfe e.V. ist mehr als nur eine Tierschutzorganisation. Es ist ein Vermittler, ein Begleiter, ein Unterstützer. Und insgesamt einfach der Partner, den man sich für diese Entscheidung des Lebens vorstellt. Besser kann man es nicht machen! Hervorzuheben ist die ständige Kommunikation und der ständige Austausch vor, während und nach der Vermittlung (Kontrolle und Fürsorge, dass die Tiere gut im Zuhause angekommen sind und die ersten Tage gut laufen). Besser geht es wirklich nicht. Und zusätzlich muss man erwähnen, dass man schon digital unterwegs ist, so dass während des Transportes mittels Standortaktualisierung über die WhatsApp Gruppen regelmäßig darüber informiert wurde, wann die Tiere wo sind und wann sie am vereinbarten Zeitpunkt eintreffen. 

Die beiden Transporteure waren ebenso nett und zuvorkommend und haben mit der gewissen Empathie die Tiere am Ausgabeort an die neuen Herrchen und Frauchen übergeben. Nicht unerwähnt dabei darf bleiben, dass entgegen einigen anderen Organisationen, die Tiere in einem modernen Transporter bestens klimatisiert untergebracht und transportiert wurden. Somit hatten die Tiere auf Ihrer Reise ins Unbekannte eine angenehme und stressfreie Reise.  

Das Abenteuer „Neues Zuhause“ kann also kommen 😊

Liebe Smaragda pfötchenhilfe e.V. vielen Dank für Euer Engagement, für Organisation und für die Vermittlung dieses großartigen Hundes. Er hat unser Leben noch bunter und schöner gemacht. 

Nika wird für immer ein Herdenschutzhund bleiben. Nur in seiner neuen Herde. Ein Leben lang…

Von uns bekommt Ihr 6 Sterne von 5 möglichen 😊

Valentin, Jochen und Nika